Windsurfing Hamburg – Hamburg, Stadt an der Elbe. Keine Stadt in Deutschland hat mehr Wasserflächen als Hamburg mit Elbe, Alster und diversen Seen. Ideale Voraussetzungen also für die verschiedensten Wassersportarten, die auch nach Feierabend den Alltag vergessen lassen.

Doch wenn es um das Thema Surfen geht – und hier ist nicht das „surfen“ im Internet auf dem heimischen Sofa gemeint – der muss schnell feststellen, dass sich Hamburg plötzlich auf die Vier- und Marschlande reduziert.

Nils von Windsurfing Hamburg nennt mir hierfür einen wichtigen Grund: das Surfen auf der Binnen- und Außenalster ist verboten und im Hamburger Hafen viel zu gefährlich.

Windsurfing Hamburg feiert dieses Jahr sein 30. Jubiläum. – Für eine Surfschule ein beachtliches Alter, denn der Sport ist noch relativ jung.

Die Anfänge des Windsurfens

Der Amerikaner Newman Darby kam beim Wellenreiten auf die Idee, die Kraft des Windes zu nutzen, statt mühsam gegen die Wellen zu paddeln. Im November 1964 zeichnete er sein „Darby Sailboard“ und veröffentlichte die Skizze in der Zeitschrift Popular Science.

In Deutschland war es Fred Ostermann der mit seinem „Windglider“ ein Windsurfbrett entwickelte, produzierte und schließlich vertrieb. Der Windglider wurde ein großer Erfolg in Europa und der ganzen Welt.

Als (erstes) Surfbrett wurde es für die neuen Windsurfwettbewerbe bei den olympischen Spielen in Los Angeles im Jahre 1984 zugelassen. Zwei Jahre später nahm Windsurfing Hamburg den Betrieb am Hohendeicher See auf. Damals gab es hier fast 20 Surfschulen am See.

Heute jedoch ist Windsurfing Hamburg die einzige Surfschule in Hamburg, genießt dank umfangreichem Online-Shop einen europaweiten, guten Ruf, und hat noch einen zweiten Standort auf der Insel Fehmarn.

Das Surfrevier auf dem Hohendeicher See gilt als beinahe ideal.

Gerade bei östlichen Winden bietet der See ideale Voraussetzungen zum Windsurfen und so heißt es nicht umsonst:

„Jeder der hier surfen kann, kann eigentlich überall auf der Welt surfen!“.

Technisch hat sich an der Ausrüstung vieles in den letzten Jahren geändert. Die Faszination die das Windsurfen ausübt, das Gleiten über das Wasser, ist aber dieselbe geblieben. Es ist die perfekte Kombination aus Natur, Sport und Entspannung, die das Windsurfen zu einem so unvergleichlichen Erlebnis werden lässt.

Windsurfing Hamburg bietet individuelle Surfkurse für Anfänger und Fortgeschrittene.

Die Praxis steht dabei ganz im Vordergrund. Der Anfängerkurs mit 8-10 Teilnehmern hat einen Umfang von 12 Stunden (davon maximal 2 Stunden Theorie) und findet entweder Montags bis Donnerstags in vier Blöcken á 3 Stunden, oder an einem Wochenende statt. Die Kosten für einen Anfängerkurs betragen 140€ zzgl. 20€ für einen Leihanzug (falls nicht vorhanden).

Mit abgeschlossener Prüfung vom Verband Deutscher Windsurfingschulen (Prüfungsgebühr: 25€) kann nach Abschluss des Surfkurses überall auf der Welt ein Surfboard ausgeliehen werden. Windsurfen lernen kann eigentlich jeder. Einzige Voraussetzung: Man muss schwimmen können (Kindern müssen den Freischwimmer haben), Badezeug und gute Laune mitbringen. Selbst Taubstumme haben hier auf dem Hohendeicher See schon das Surfen gelernt.

Schnupperangebot

Für alle die erst einmal reinschnuppern wollen gibt es ein Schnupperangebot: Die ersten zwei Stunden eines normalen Anfängerkurses für 20€ einfach mal mitmachen, und bei gefallen gleich weitermachen – oder nur noch als gern gesehener Kaffeetrinker wiederkommen.

Fortgeschrittene Surfer die über 1-2 Saisons Erfahrungen mit verschiedenen Winden, Windstärken und den unterschiedlichen Segeln gesammelt haben, bietet sich ein Aufbaukurs an. Bei diesem werden verschiedene Manöver, die schnelle Wende und verschiedene Tricks von den erfahrenen Windsurflehrern beigebracht.

Mehr als nur Surfschule

Tatsächlich ist Windsurfing Hamburg weit mehr als nur eine Surfschule. Im Cafe gibt es frisch gebackenen Kuchen, leckere Heißgetränke und Eis. Von der Terrasse genießen die Cafebesucher einen wunderbaren Ausblick auf den Oortkatener Hafen, den Hohendeicher See und das lockere Treiben rund um die Surfschule – ein Ausflugstipp nicht nur für Surfer!

Es sind wohl grad die Filme aus den 80er und 90er Jahren, die unsere Vorstellung vom „Surfertyp“ geprägt haben: Ein Image von Freiheit, Naturverbundenheit, Lockerheit und natürlich mit VW Bulli. Fast scheint es als ob das Team von Windsurfing Hamburg auch diese Klischees erfüllt, doch Nils zeigt noch eine andere, professionelle Seite, die wahrscheinlich auch den Erfolg erklärt: Das gesamte Team rund um Inhaber Markus von Melle hat ein Studium zum Betriebswirt und eine Ausbildung als Wassersportlehrer absolviert!

„Wir haben unser Hobby zum Beruf gemacht“ 

erzählt er mir und weist gleichzeitig darauf hin, dass er im Prüfungsausschuss der Handelskammer Hamburg sitzt. Während der Saison von April bis Oktober/November wird das Team zusätzlich von einigen Aushilfen unterstützt.

Stand Up Paddling

In den letzten Jahren ist neben dem eigentlichen Windsurfen das sog. „Stand Up Paddling“ (SUP) immer beliebter geworden.

Bei dieser Sportart steht und kniet der Sportler auf einem sog. SUP Board, das rein äußerlich durchaus einem Surfbrett ähnelt, aber technisch doch ganz anders beschaffen ist. Stand Up Paddling und Windsurfing ergänzen sich hervorragend, da mit dem Stand Up Paddling eine Sportart zur Verfügung steht, die auch bei Windstille funktioniert.

Ein 3-stündiger Kurs reicht vollkommen aus um Stand Up Paddling zu erlernen und man muss hierfür nicht einmal besonders sportlich sein.

Stand Up Paddling macht nicht nur großen Spaß, sondern wirkt sich darüber hinaus auch noch sehr positiv auf die Gesundheit aus: Beim Paddeln nimmt man beinahe automatisch eine gute Haltung ein und erhöht die Körperspannung. Dadurch werden die Oberkörper- und Rückenmuskulatur gestärkt, weshalb sich SUP gerade auch bei Rückenleiden anbietet – wenn man es denn richtig macht. Ein wichtiges Kriterium hierfür ist, dass die Paddel deutlich länger sein müssen als der Körper. „Stand Up Paddling ist ein toller Familiensport“, sagt Nils. „Kinder mit Freischwimmer können bereits ab 6 Jahren mitmachen.

Die SUP-Boards sind heute in der Regel aufblasbar (aber trotzdem sehr stabil) und die Paddel sind 3-teilig. Somit passt die gesamte Ausrüstung selbst in einen Smart!“ Wer am Hohendeicher See surfen oder paddeln möchte der kann sich nicht nur das verladen, sondern auch den Kauf der Ausrüstung, die beim Windsurfen schnell 3.000-5.000€ kosten kann, sparen.

Bei Windsurfing Hamburg kann man natürlich alles kaufen, aber eben auch zu günstigen Preisen mieten, und so stets die Gewissheit haben immer mit modernstem Equipment auf das Wasser zu gehen. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei Windsurfing Hamburg die komplette Ausrüstung startklar im Regal steht – die Vor- und Nachbereitung der Ausrüstung entfällt also.

Regelmäßige Wassersportler, die häufiger eine Ausrüstung mieten möchte, können zwischen einer 10-Stunden Karte und einer Jahreskarte wählen. Wer trotzdem gerne eine eigene Ausrüstung möchte, der kann im Shop alles zum Thema Windsurfen, Wakeboarden, Wasserski und SUP finden, aber auch viele Accessoires und Sportbekleidung kaufen.

Geöffnet ist täglich von 10:00 bis 19:30 Uhr. Dienstags findet ein freies Surftraining ab 17:00 Uhr statt. Ein Lehrer steht hier mit Rat und Tat zur Seite.

Ein freies SUP Training gibt es Donnerstags ab 17:00 Uhr. Bei allen freien Trainings gilt: nur die Ausrüstung muss gemietet werden.

Abgerundet wird das umfangreiche Angebot von Windsurfing Hamburg, die übrigens  mit Windsurfing Wulfen auch noch eine Niederlassung am idealen Surfrevier von Wulfen auf der Ostseeinsel Fehmarn haben, mit Surfcamps und betreuten Surfreisen.

Auch ein Wasserskiboot samt Fahrer wird mit allem drum und dran vermietet. Bereits legendär ist das jährliche Beachfestival zum Saisonstart am Oortkatener Hafen. Anfänger, wie Fortgeschrittene oder auch nur Zuschauer und Kaffeegenießer sind bei Windsurfing Hamburg bestens aufgehoben und in guter Gesellschaft.

An eine besondere Begegnung kann sich Nils noch allzu gut erinnern: „Eine Tages kamen zwei Männer rein. Ich dachte zuerst die wollen hier Schutzgeld erpressen.“ berichtet Nils sichtlich amüsiert. Doch zum Glück wollten diese beiden – es waren die Klitschko-Brüder – nur surfen lernen. Selbst Hamburgs bekanntester Auswanderer Konny Reimann hat hier seine komplette Surf-Ausrüstung gekauft.

Weitere Infos unter:

www.windsurfing-hamburg.de

Text: VuM

Fotos: VuM, Windsurfing Hamburg, Sonja und Christian Menk, Hintergrund: Fotolia

Dieser Artikel ist erschienen in: Vier- & Marschlande Regionalmagazin Nr. 10 (2/2016)