Die Zeiten niedriger Zinsen machen es für Genossenschaftsbanken nicht leicht Geld zu verdienen. Zu sehr sind sie vom herkömmlichen Bankgeschäft abhängig. Es gilt auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben und auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet zu sein. Markus Baumann sagt dazu: „Das anhaltend niedrige Zinsniveau führt auf lange Sicht zu spürbaren Ertragseinbußen, während die zunehmende Regulatorik die Kosten, insbesondere für kleineren Genossenschaftsbanken, steigen läßt. Sich verändernde Kundenbedürfnisse und die fortschreitende Digitalisierung erfordern erhebliche Investitionen.

Rein nach dem Motto: „Aus zwei Kleinen wird kein Großer, aber aus zwei Gesunden wird niemals ein Kranker“, wollen die Vierländer Volksbank und Volksbank Stormarn sich zusammenschließen. Durch den Zusammenschluss sollen die Kräfte der Genossenschaftlichen FinanzGruppe in der Region gebündelt und Wachstumschancen generiert werden. 

Beide Banken, deren Einzugsbereiche sich hervorragend ergänzen und bereits heute teilweise überschneiden, haben ein grundsolides Geschäftsmodell, pflegen den engen Kontakt zum Kunden, sind seit Jahren wirtschaftlich erfolgreich und haben eine komfortable Eigenkapitalbasis. Damit das auch langfristig so bleibt, sehen sich die Vorstände in der Verantwortung, strategische und auch strukturelle Antworten auf die Zukunftsfragen ihrer Banken zu geben. 

Die Vorstände sind sich bereits einig: Für die Kunden soll sich möglichst wenig ändern. So sollen die Namen nach der Fusion genau so erhalten bleiben, wie alle Arbeitsplätze, 14 Geschäftsstellen und 16 SB-Standorte. Lediglich die beiden Filialen in Fünfhausen werden zusammengeführt. Karsten Voß sagt dazu: „Uns ist elementar wichtig, dass der Erhalt des jeweiligen regionalen Marktauftrittes erhalten bleibt. Diese eingeführten und erfolgreichen Namen Volksbank Bergedorf, Volksbank Stormarn und Vierländer Volksbank werden fortgeführt und bleiben für alle Kunden und Mitglieder erhalten.“
Es handelt sich dann bei den drei regionalen Namen jeweils um die entsprechenden Niederlassungen des neuen Unternehmens mit einem übergeordneten Namen, der nach abgeschlossener rechtlicher Prüfung in den nächsten Wochen bekannt gegeben wird.

Zusammen kommen die beiden Banken auf eine Bilanzsumme von rund 850 Mio. Euro, und betreuen mit ihren 170 Mitarbeitern 40.000 Kunden.

Die Vorstände und jeweiligen Aufsichtsräte haben bereits einstimmig beschlossen den Prozess einzuleiten, an dessen Ende Bad Oldesloe, bereits heutiger Sitz des größeren Partners, der neue Firmensitz wird. Am Spiekermarkt sollen alle Kompetenz- und Beratungsangebote erhalten bleiben. So soll laut Markus Baumann nicht in eine neue, größere Verwaltung investiert werden: „Wir bleiben vor Ort, dicht bei unseren Kunden.“ 

Der Verschmelzungvertrag soll Ende des Jahres unterzeichnet werden. Als Verschmelzungs-Zeitpunkt ist der 01.01.2018 vorgesehen. Die Beschlüsse sollen in den Vertreterversammlungen im Sommer 2018 rückwirkend gefasst werden.