Die teuersten 9 Quadratmeter Hamburgs…

… findet man seit heute in der Speicherstadt. Genauer gesagt im Miniatur Wunderland Hamburg. Dort wurde heute mit der Eröffnung des Venedig-Abschnitts ein wahres Miniatur-Meisterwerk eingeweiht.

Nach ca. 19 Monaten Bauzeit glänzt der kleinste Bauabschnitt nun durch eine noch nie dagewesene Liebe zum Detail. Nicht umsonst wurde Venedig kurzerhand zum eigenen Teilabschnitt auf einer separaten Insel auserkoren, als klar wurde, dass der Arbeitsaufwand bis zur geplanten Eröffnung Italiens niemals zu stemmen sein würde. 

60 Mitarbeiter haben über 35.000 Arbeitsstunden an Venedig gearbeitet und ein Ziel gehabt: das italienische Weltkulturerbe mit seinen verwinkelten Gassen, Kanälen, Gondeln und Palazzi in einer so großen Präzision wiederzugeben, dass es dem Original möglichst nahe kommt.

Fahrende Züge und Autos sucht man hier vergebens – es gibt nicht einmal ein einziges, stehendes Modellauto – doch dafür ganz viele andere Dinge zu bestaunen. Den beginnenden Verfall der Gebäude durch das regelmäßige Hochwasser abzubilden war eine echte Herausforderung für die Wunderland-Architekten. Im Gespräch erklärt Gerhard Dauscher, Leiter des Modellbaus, wie nicht nur ein Team vor Ort viele tausend Fotos gemacht hat, sondern wie vor allem Einblicke in das ganz normale Alltagsleben gewonnen wurden. „Wie funktioniert die Müllabfuhr und die Anlieferung von Waren?“, waren nur ein paar der unzähligen Fragen, denen das MiWuLa-Team nachging.

Die opulenten Verzierungen an den Fassaden der historischen Gebäude trieben Bauzeit und Kosten in die Höhe. „Mit einem rekordverdächtigen Quadratmeterpreis von weit mehr als 100.000 € war Venedig wahrlich kein Schnäppchen. Aber das sagenhafte Ergebnis zeigt, dass es diese Investition auf jeden Fall wert war. In jedem Winkel unseres Miniatur-Venedigs steckt so viel Liebe – das lässt sich in Zahlen gar nicht bemessen“, so Frederik Braun. Sein Bruder Gerrit sieht das genau so und meint dazu: „Wir sind wirtschaftlich so erfolgreich, weil wir unwirtschaftlich arbeiten.“ 

Nüchtern betrachtet besteht Venedig aus 14 Inseln und 3 m2 Wasserfläche. Es gibt 206 Häuser, 26 Brücken, mehr als 3.000 Figuren (davon alleine 150 individuell hergestellte Karnevalsfiguren), 150 Gondeln, 90 leuchtende Bote, 4.000 LEDs, 18 Knopfdruckaktionen und 5.500 Meter Kabel. 

Doch wer Venedig sieht – und sich vielleicht auch selbst schon einmal im Modellbau versucht hat – der kann diesen abschnitt nicht emotionslos beschreiben. Venedig verschlägt einem die Sprache. Und das liegt nicht nur an den unglaublichen Details der Prokuratien (34 Wochen Bauzeit), des Dogenpalast (26 Wochen Bauzeit) und der Basilika (25 Wochen Bauzeit).

Lassen wir also lieber die Bilder sprechen, aber noch besser: Besuchen Sie das Miniatur-Venedig in der Speicherstadt!

Die nächsten Bauabschnitte sind übrigens bereits in Planung. Als nächstes folgt Monaco. Ob darauf dann Frankreich und England gleich folgen werden ist noch nicht ganz klar, denn wegen der vielen ausländischen Besucher denken die Gebrüder Braun auch schon über Asien oder Südamerika nach…