Vor einem Jahr hatte Julia Bentin die großartige Idee eine lokale Gärtnerei zu unterstützen und gleichzeitig Menschen in den Vier- und Marschlanden eine kleine Freude im ersten Lockdown zu bereiten. 500 Frühlingsblumen fanden so zu überraschten Menschen. Ein kleiner Gruß von Julia Bentin Immobilien in einer schweren Zeit.

Die Aktion wurde nicht nur von den Blumenempfängern für gut befunden, sondern vor kurzem auch prompt von einer anderen Firma kopiert. „Ich will ja nicht immer das gleiche machen“, sagt Julia schmunzelnd und lässt nun neue Taten folgen.

Dieses Jahr verteilt sie 500 Gutscheine für je eine Kugel Eis, die in der neuen Eisdiele Passione Gelato von Stefano Guerra am Spiekermarkt eingelöst werden können.

Eine Gruppe Kinder aus der Notbetreuung der Grund- und Stadtteilschule Kirchwerder durften sich am Mittwoch als erstes ein Eis abholen.

Schulleiter Dr. Niko Gärtner freut sich nicht nur über 150 Gutscheine für die Kinder der Schule, sondern auch um die spontane Abwechslung: „Das ist der erste Ausflug mit Schulkindern, den wir seit über einem Jahr machen – und das sind gerade einmal 5 Busstationen. Ich habe den Busfahrer gebeten extra langsam zu fahren, um den Ausflug auszudehnen und den Kindern das Bauschild der neuen Schule zu zeigen“, erzählt der Schulleiter, während die Kinder sich ihr Eis abholen.

Mit großer Sorge betrachtet der Schulleiter die momentane Entwicklung. Den Lehrplan in Coronazeiten einzuhalten ist nur eine Seite der Medaille. Viel größere Sorgen macht ihm die persönliche und soziale Entwicklung der Kinder. Die sog. „neue Normalität“ darf keine Normalität werden – das wäre Fatal für die Entwicklung der Kinder. Sorge bereitet ihm auch dass die Eltern nicht viel mehr ihrem Unmut Luft verschaffen. „Wir sind zum Präsenzunterricht im Wechselmodell zurückkehrt, aber es sind nur etwa 25% der Kinder in der Schule.“ Tatsächlich sind vom Wechselunterricht nur einige Klassen betroffen. Die Mittelstufe ist nach wie vor komplett zu Hause im Homeschooling. Die Kinder sind eine große Gruppe der Leittragenden, die zudem kein Gehör finden.

Ähnlich sehen das auch Indre Berendes und Heiko Peitzner, die stellvertretend für den SC Vier- und Marschlande ein Körbchen mit 150 Gutscheinen für die Jugend-Fußballabteilung von Julia Bentin überreicht bekommen. „Wir bekommen einfach keine neuen Mitglieder dazu“, erzählt Heiko. Welche Lücken im Vereinssport das wohl hinterlassen wird? Eine Problematik, die sicherlich alle Vereine betrifft.

Den Kindern schmeckt das Eis und aus ihren Gesichtern ist zu entnehmen, dass dieser kleine Ausflug ihnen guttut. Ein Ausflug, der wie ein Ausflug ins Museum anmutet. Nur das die Kinder sich auf diesem Ausflug keine historischen Sachen angucken, sondern einen Hauch der alten Normalität spüren können.

„Frag doch mal die Bentin, die macht das schon!“ lauter Julias Slogan. Am Mittwoch hat sie wieder gezeigt, wie treffend dieser Slogan ist. Denn sie hat wieder gemacht. Ein Lächeln in Kindergesichter gezaubert und für einen kleinen Moment dem Corona-Blues entgegengewirkt.

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